NATURSCHUTZGEBIETE

Na Stříbrné

Český Šternberk

Dieses Gebiet befindet sich am rechten, meist schroffen Uferhang der Sázava an der Stelle eines einmündenden Seitentals, ungefähr 1 km nordöstlich von Český Šternberk, an der Stelle eines einstigen Kalksteinbruchs und dessen Umgebung.

Dieses Gebiet befindet sich am rechten, meist schroffen Uferhang der Sázava an der Stelle eines einmündenden Seitentals, ungefähr 1 km nordöstlich von Český Šternberk, an der Stelle eines einstigen Kalksteinbruchs und dessen Umgebung. Priorität hat hier die ungewöhnlich reichhaltige Population des giftigen Seidelbastes. Auch wenn es sich hier um ein Fragment eines breiteren Komplexes handelt, ist das Gebiet auch ein bedeutsames Anschauungsbeispiel der Biozönose des Sazava-Canyons auf den vielförmigen Gesteinsformen der Ratají-Zone, die sonst nirgendwo an der Sazava unter Schutz steht. 

Morphologisch handelt es sich um einen schroffen Abhang am rechten Ufer der Sázava, der mit Aufschlüssen und Geröll besetzt ist. Den geologischen Untergrund bildet eine abwechslungsreiche Mischung aus verschiedenen Gesteinsarten im Bereich des Aufeinanderstoßens der Moldanubika, der Kutnohorská Krystalinika und der Ratají-Zone.

Hier befindet sich ein komplizierter Aufbau aus geologischen, sich von Nordost nach Südwest hinziehenden Streifen. Von Westen sind dies kristalline Kalzite bis hin zu Dolomitkalk, Amphiboliten und amphibolitischen Gneisen, quarzitische Gneise, Glimmer-Paragleise und biotitische Paragleise, in Migmatiten übergehende biotitische Hybridgleise, des Weiteren kommen Adern von Pegmatiten und aplitischen Graniten hinzu. Durch die Bank geht es um feste, widerstandsfähige Gesteinsarten, die hier und da felsige Oberflächenaufschlüsse bilden. Es überwiegen oligotrophe bis mesontrophe Braunerden, örtlich schwächer entwickelt, in Abhängigkeit auf die felsigen Aufschlüsse und das vorkommende Geröll. Auf den kalkhaltigen Gesteinsarten befinden sich kleine Inseln von Rendzinen.

Ursprünglich gab es auf dem Gebiet des Naturparks blumenreiche Buchenbestände mit Schuttpflanzen. Durch deren Beeinträchtigung und Lichtung beim Abbau der nutzbaren Bodenschätze breitete sich der Seidelbast aus. Auf die Beendigung des Abbaus folgte eine absichtliche Anpflanzung von Fichten, die sich heute überdies durch Anflug noch ausweitet, was eine Abnahme des Artenreichtums im Unterholz zur Folge hatte. Von den in Buchenbeständen heimischen Arten kommen hier heute z.B. die Weiße Zahnwurz, das Ähren-Christophskraut, der Waldmeister und Sanikel vor. Im Fichtenbestand gibt es nur eine arme Pflanzenschicht, hier und da mit Sand-Schaumkresse, Dreinerviger Nabelmiere,  Echtem Schafschwingel, Draht-Schmiele usw. Im Bereich der ehemaligen Kalksteinbrüche findet man eine Reihe wärmeliebenderer Pflanzen vor, z.B. die Zypressenwolfsmilch, die Borstige Bergminze, den Gemeiner Dost und den Hügel-Klee. Von den Lebewesen wurden nur Weichtiere beobachtet, von den selteneren Arten zum Beispiel die Riemenschnecke (Helicodonta obvoluta - letztes Vorkommen flussaufwärts der Sázava), die Genabelte Maskenschnecke (Causa holosericea) und Taudonia rustica. In das Gebiet reicht  ein teilweise abgesoffener Stollen hinein, ein regelmäßiger Überwinterungsort von Fledermäusen, (z.B. des Großen Mausohrs). Auf dem Gebiet befinden sich Sekundärbestände, in denen Fichten überwiegen (Buchen-Eichen-Stufe), mit dem vereinzelten vorkommen von Edeltanne, Roterle, Waldbuche, Weißbuche, Wintereiche und Bergahorn. In der Vergangenheit wurde hier Kalkstein abgebaut. Das geschützte Phänomen, sowie die selteneren Weichtierarten werden von der fortschreitenden Überwucherung der Lokalität und der Aufforstung von Fichten bedroht. Eine bestimmte Bedrohung stellt auch die geringe Fläche des Schutzgebietes dar. Es sollte gelichtet werden und die Fichtenbestände sollten durch Mischwald, insbesondere Laubbäume (Buche, Eiche) ersetzt und das Gebiet flussaufwärts der Sázava  erweitert werden, einschließlich der Felsen über der Bahnlinie.

Grundlegende Daten
Katastergebiet Český Šternberk
Fläche 4,11 ha
Höhe ü. M. 310 - 385 m
Gegründet durch Erlass des Kultusministerium der ČSR  Akt.-Nr. 16.051/72 vom 29. 12. 1972. 

Karte

Mapa
Lokaliteit
Český Šternberk
GPS: 49,8166754°N 14,9437066°E